Im letzten Beitrag mussten wir mitansehen, wie die Figur mit der Flex zerschnitten wurde. Aua.
Nachdem das Modell nun in mehrere abformbare Teile zerlegt worden ist, soll von jedem Teil eine zweiteilige Silikonnegativform hergestellt werden. Dazu wird zunächst entlang der sogenannten Teilungsebene eine Tonschicht an das Modell geknetet. Alle Teile sind mit einer hauchdünnen Schellackschicht übezogen worden, damit keine Feuchtigkeit in das empfindliche Material des Modells dringen kann. Außerdem lässt sich das Modell später leichter aus der Tonschicht lösen.
Damit kein Silikon zwischen das Modell und die Tonschicht läuft, wird der Ton sehr präzise an das Modell anmodelliert. Es gehört etwas Erfahrung dazu, vorauszusehen, welche Hinterschneidungen sich noch aus dem Silikon lösen lassen und welche nicht und wo genau demnach die Trennungslinie der Teilungsebene verlaufen soll. Ist der Ton anmodelliert, wird die Tonschicht geglättet und mit kleinen konischen Vertiefungen versehen. Bei einer so kleinen Form kann man dazu sehr gut einen umgedrehter Pinsel benutzen. Diese Vertiefungen dienen als Passermarken. Wenn das Silikon aufgebracht wird, fließt es in die Vertiefungen. Dadurch läßt sich die Silikonhälfte der zweiten Teilungsebene später immer wieder genau über die erste legen.
Am oberen Ende der Tonschicht ist der Stutzen anmodelliert, durch den später das Wachs eingegossen wird. Die rote Wachsstange auf dem Bild unten soll in der Silikonform einen Kanal bilden, der gewährleistet, dass das Wachs hier bis in die Fusspitze läuft. Außerdem kann dadurch die Luft entweichen, so dass sich in der Fussspitze keine Luftblase bildet.
Bevor das Silikon aufgebracht wird, wird die Form mir einem Trennmittel ausgepinselt. Neben den handelsüblichen (gesundheitsschädlichen) Sprays eignet sich auch eine einfache Vaseline/Waschbenzinlösung. Mit Druckluft wird die Lösung getrocknet, gleichzeitig werden letzte evtl. vorhanden Tonkrümel weggepustet, bevor im nächsten Schritt das Silikon aufgebracht wird.